Wasserstoff: Das „Weiße Gold“ der Logistik

Wasserstoff in der Intralogistik: Das weiße Gold der Logistikbranche

Einst umschrieb man damit Zucker – doch künftig könnte man die Bezeichnung „Weißes Gold“ auch auf eine bestimmte Wasserstoff-Variante anwenden.

Die Rede ist vom weißen Wasserstoff – der im Gegensatz zum vieldiskutierten grünen Wasserstoff derzeit noch wenig Beachtung erfährt. ImDialog erklärt, was dahintersteckt.

Die Bedeutung von Wasserstoff in der Intralogistik verstehen

Wasserstoff gilt als ein Schlüsselelement in der angestrebten Energiewende – kann dieser doch, je nach Herstellungsart, besonders klimafreundlich sein. Wer sich näher mit dem Energieträger beschäftigt, stößt immer wieder auf verschiedene Farbbezeichnungen. Von grünem, blauem, grauem, türkisem oder eben weißem Wasserstoff ist dann die Rede. Allerdings fungieren die Farbbezeichnungen nur als Symbole für die spezifischen Herstellungs- und Gewinnungsmethoden – und geben indirekt Aufschluss darüber, wie es um die jeweilige Klimabilanz bestellt ist.

Ein kurzer Überblick über Wasserstoffarten

Türkiser Wasserstoff: Wird durch Methanpyrolyse erzeugt.

Grauer Wasserstoff: Ergebnis der Dampfreformierung fossiler Brennstoffe.

Weißer Wasserstoff: Natürlicher, kontinuierlich regenerierter Wasserstoff aus dem Untergrund.

Blauer Wasserstoff: Dampfreformierung mit CO2-Speicherung.

Mit weißem Wasserstoff wird natürlicher Wasserstoff bezeichnet, der sich tief in der Erde versteckt. Anders als die „bunten“ Varianten, muss er nicht in aufwendigen Prozessen erzeugt werden, sondern entsteht durch geochemische Reaktionen in Gesteinsformationen. Bislang wurde er in der Forschung jedoch vergleichsweise stiefmütterlich behandelt; zu gering sei sein Vorkommen, zu kostspielig die Förderung, so die bisherigen Annahmen.

Vorteile von Wasserstoff als Energieträger in der Intralogistik

Laut einer Schätzung des U.S. Geological Survey (USGS) könnte jedoch so viel natürlicher Wasserstoff unter der Erde schlummern, dass sich damit der weltweite Bedarf für mehrere tausend Jahre decken ließe. Dementsprechend herrscht zurzeit vielerorts regelrechte Goldgräberstimmung – zumal sich natürlicher Wasserstoff auch noch kontinuierlich regeneriert. Wie fachliche Untersuchungen überdies nahelegen, könnte die Förderung aus dem Boden sogar günstiger ausfallen als die bisher noch recht aufwendige Erzeugung von grünem, blauem oder türkisem Wasserstoff.

Zukunftsaussichten und Potenzial von Wasserstoff in der Intralogistik

Aktuell erforschen mehrere renommierte Institutionen Vorkommen von weißem Wasserstoff in einem internationalen Gemeinschaftsprojekt namens „HyAfrica“ – namentlich das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE), das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), mehrere afrikanische Universitäten sowie das Nationale Direktorat für Geologie und Bergbau in Mosambik. In Westafrika wurden etwa bereits größere Mengen entdeckt; auch in Europa, Amerika oder Südaustralien vermutet man relevante Vorkommen. Kurzum: Es bleibt spannend, ob weißer Wasserstoff wirklich das Zeug dazu hat, zum Weißen Gold von Morgen zu avancieren.

Veröffentlicht am 31.05.2023